"Die Biographie Maria Reiches ist glänzend geschrieben und interessant zu lesen."
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Das Bilderbuch der Wüste - Maria Reiche und die Bodenzeichnunen von Nasca

ist 2005 als Spitzentitel beim Mitteldeutschen Verlag Halle mit einem Vorwort von Rüdiger Nehberg erschienen.Die Biographie beschreibt Maria Reiches abenteuerliche Entdeckung der Linien und Bodenzeichnungen in der Wüste von Nasca. Auf 224 Seiten wird ihr außergewöhnliches Leben in Deutschland und Peru als ein Stück Zeitgeschichte nachgezeichnet. Geschrieben wurde das Buch von der Fachjounalistin und Bauingenieurin Viola Zetzsche nach über 1.000 Briefen Maria Reiches an ihre Familie und unter Zugrundelegung eines Manuskriptes von Dietrich Schulze. Er kannte Maria Reiche persönlich, verwahrt ihr Archiv in Deutschland und hat sich jahrzehntelang mit den sagenhaften Linien und Bodenzeichnungen beschäftigt.

Textauszug aus der Biographie Maria Reiches:

Verdorrte Sträucher warfen bizarre Schatten in die gleichförmige Schotterlandschaft der Colorada-Pampa zwi­schen Nasca und Palpa. Maria Reiche war weit gelaufen an diesem 5. Juni 1955, als sie etwas Graues am Boden entdeckte. Sie legte ihr abgesto­ßenes Notizbuch zur Seite und griff danach, betrachtete die wollige Kugel von allen Seiten und legte sie nachdenk­lich an dieselbe Stelle zurück. Das war selten in der Wüste: die Gewöllekugel einer Eule, darin eingeschlossen die Fell- und Knochenreste einer Maus. Vögel hatte sie hier selten gesehen. Die weite Ebene war lebensfeindlich und völlig ohne Vegetation.

Aus der Ferne dröhnten Motorengeräusche heran. Maria Rei­che hielt ihre Hand über die Augen und suchte den Horizont ab. Eben wie ein Tennisfeld erstreckte sich das Hochplateau der Nascawüste von Horizont zu Horizont. Das Motorgeräusch wurde lauter. Im grellen Licht des Himmels tauchte ein dunkler Punkt auf. Auch das war selten in der Wüste: ein Heli­kopter, der schnell näher kam.

Der Pilot muß die einsame Gestalt auf der Ebene entdeckt haben, denn er steuerte direkt auf sie zu. Eine Frau, die allein durch die Wüste ging. Ihr dunkelblondes Haar flatterte im Wind. Er winkte aus seiner Kabine. Die deutsche Forscherin hob eine Hand zum Himmel und winkte zurück.

Maria Reiche ließ den schwindenden Punkt nicht mehr aus den Augen. Als die Maschine Richtung Nasca abbog und zur Landung ansetzte, kam der Wissenschaftlerin eine abenteuerliche Idee. Sie nahm ihr Notizbuch auf, wischte den Staub vom Einband und ging, vorsichtig einer hellen Linie folgend, in die Richtung, die der Hubschrauber genommen hatte. Unter ihren Sohlen aus abgefahrenen Autoreifen knirschten rote Steine auf hellem Sand.

Kilometerweit mußte sie durch die Mittagsglut laufen, bis sie endlich vor dem Helikopter stand. Der Pilot legte einen Schraubenschlüssel beiseite und wischte mit einem Tuch das Öl von den Händen. Er hatte sie aus der Ferne kommen sehen. Maria Reiche setzte sich im Schatten der Kabine neben ihn und sprach in seiner Muttersprache Spanisch mit ihm. Irgendwann fragte sie: „Kann ich mit Ihnen fliegen?“

Schweigend hörte der Pilot ihre verrückte Idee. Dann schüttelte er ungläubig den Kopf: „Außerhalb der Kabine?“

Nach wenigen Minuten waren sie sich einig. Wieder schüttelte er den Kopf über diese Idee, aber diesmal lächelte er dabei und sah nachdenklich zu der Fremden hinüber.

Eine Woche später war Maria Reiche mit „einem Elefant“ von Kamera, wie sie sie bezeichnete, aus Lima zurück. Den teuren Apparat, eine Plattenkamera, hatte sie beim Servicio Aerofotográfico Nacional (SAN), der nationalen Luftbildstelle der Luftwaffe Perus, ausgeliehen. Sie befestigte ihn unter der bauchigen Kanzel der Maschine, setzte sich auf eine Bohle, die der Pilot besorgt und über die Kufen des Fluggeräts gelegt hatte und band sich ein Seil um die Taille. Der Pilot zurrte sie an den Streben fest. Dann startete er den Motor und der Helikopter hob schaukelnd vom Boden ab.

Maria Reiche war schon verschiedentlich mit Militärma­schinen über die Pampa geflogen und hatte dabei auch Auf­nahmen gemacht. An diesem Morgen hatte sie jedoch erstmals Gelegenheiten, die Zeichnungen im Wüstensand unter sich mit einer hochwertigen Kamera zu fotografieren noch dazu aus der einzigartigen Perspektive: von den Kufen eines Hubschraubers. Unzählige Linien, die Spinne, der Affe, ein großer Vogel lagen unter ihr wie in einem gigantischen aufgeschlagenen Bilderbuch.

Maria Reiche fragte sich: Wer waren die Menschen, die sie gestaltet hatten? Nach diesem Flug war die deutsche Wis­senschaftlerin überzeugt: „Die Figuren in der Wüste wurden gezeichnet, um von oben betrachtet zu werden“ – von wem auch immer. (...)


Das Vorwort: Rüdiger Nehberg, Bestsellerautor und Menschenrechtler

Die Autoren: Viola Zetzsche und Dietrich Schulze

Titel: Bilderbuch der Wüste - Maria Reiche und die Bodenzeichnungen von Nasca
Biographie mit einem Vorwort von Rüdiger Nehberg, 224 Seiten, 32 Bilderseiten

Verlag: Mitteldeutscher Verlag, Gebunden, ISBN: 978-3-95462-120-0, 14,95 Euro

Bestellung: Anfrage an info@maria-reiche.de

Links: Buchbeschreibung, ZDF

Rezensionen:  Archäologie online, amazon

Vorwort Rüder Nehberg
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